Wir verabschieden unsere Schulleiterin Frau Wertenbruch

Mechernich – Es ist eine ganz spontane Geste – ganz zum Schluss. Dagmar Wertenbruch formt mit ihren Händen ein Herz und schickt damit noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle, die an diesem Nachmittag in der Aula zusammengekommen sind, um ihr einen feierlichen Abschied als Schulleiterin der Gesamtschule Mechernich zu bereiten. So wird es ein Abschied mit Herz.

Der Geste vorangegangen war ein abwechslungsreicher Nachmittag mit Gesang, Theater, Tanz, Musik, einem Überraschungsauftritt von Stephan Brings und zahlreichen Dankesworten. Diesen Reigen krönte Dagmar Wertenbruch selbst mit ihrer Rede, von der sie erst einmal einige Seiten überspringen konnte, weil so viel schon gesagt worden war. Was ihr aber am Herzen lag, war Danke zu sagen. Etwa den beiden wichtigsten Menschen, die sie begleitet haben. Dazu zählte sie ihren Mann Joachim. „Der stundenlang geduldig meine Schulgeschichten angehört hat und mir so viele Ratschläge aus dem normalen Leben gegeben hat, die auf Schule alle nicht anwendbar waren“, so die Iversheimerin mit einem liebevollen Augenzwinkern.

Dank an designierte Nachfolgerin

Auch dazu zählte sie ihre designierte Nachfolgerin Anne Wloszkiewicz, die sie von den Anfängen der neuen Schule im Team begleitet hat. „Ich wünsche dir jemanden an deiner Seite, der so wichtig für dich wird, wie du es für mich warst“, konnte Dagmar Wertenbruch ihrer Kollegin wohl kein schöneres Kompliment machen.
Komplimente verteilte sie aber auch an das gesamte Team – angefangen vom Hausmeister, über die Schulsekretärinnen, das Kollegium, die Schüler- und Elternschaft bis hin zu Politik, Bezirksregierung und Mechernicher Verwaltung. So lobte sie Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der zwar erst habe überzeugt werden müssen, dann aber eine Schulentwicklung mit Weitsicht realisiert habe. Genauso hatte sie lobende Worte für Mechernichs Ersten Beigeordneten Thomas Hambach, der immer ein äußerst vertrauensvoller Ansprechpartner gewesen sei.
Der hatte nach einer fantastischen Gesangseinlage der Siebtklässlerin Anisa Latifi, den Auftakt des später folgenden Dankesreigen gestaltet. Dafür ging er das Wort Gesamtschule Buchstabe für Buchstabe durch – von G wie Gründung und E wie Entwicklung über S wie Stabilität, T wie Teamgeist bis zu C für eine Schule der Chancen. Zuletzt fehlte noch L für „Liebe Frau Wertenbruch“ und E wie Ehre, wem Ehre gebührt.

Schule zu dem gemacht, was sie heute ist

Dazu führte Thomas Hambach aus: „Liebe Frau Wertenbruch, Sie haben diese Gesamtschule geprägt, sie zu dem gemacht, was sie heute ist, eine Vorzeigeschule in unserer Mechernicher Bildungslandschaft. Dafür möchte ich Ihnen sehr herzlich – ganz persönlich und auch im Namen der Stadt – danken. Von Ihrer Arbeit haben zahlreiche Schülerinnen und Schüler profitieren dürfen und auch künftige Schülergenerationen können auf dem Fundament aufbauen, das sie hier mit Ihrem Team errichtet haben.“ Ihrer Nachfolgerin hinterlasse sie ein bestens aufgestelltes Haus.
Die war ebenfalls voll des Lobes für Dagmar Wertenbruch. „Eine verlässlichere Teampartnerin hätte ich mir nicht wünschen können“, betonte Anne Wloszkiewicz, die der scheidenden Schulleiterin für ihren unermüdlichen Einsatz für diese tolle Schule dankte. „Ich habe bei dir unglaublich viel gelernt und konnte immer eigenständiger agieren“, so Anne Wloszkiewicz in Richtung ihrer Vorgängerin, die sie für ihre Kämpfernatur und ihre Führungsqualitäten schätzt.

Unermüdlicher Einsatz

Diese beiden Eigenschaften kamen immer mal wieder zur Sprache. Aber auch Zusammenhalt, Vertrauen und Wertschätzung. So betonte Alexandra Offermann für die Mechernicher Schulleiter-Kollegen, Wertenbruchs „unermüdlichen Einsatz für die Gesamtschule und für uns alle“. Birgit Born-Bentfeld, Mutter der ersten Stunde und langjährige Pflegschaftsvorsitzende, stellte fest: „Sie haben von den Eltern einen großen Vertrauensvorschuss erhalten, als die Schule neu gegründet wurde. Diesen haben Sie in vielfacher Weise zurückgezahlt.“ Für die Schülerschaft war es an Pascal Grabowski, sich zu bedanken. „Danke, dass wir Sie als Schulleiterin haben durften“, hielt der Schüler fest, der zum ersten Abiturjahrgang zählte.

Auch die Bezirksregierung war in Person von Dezernentin Astrid Geschwind zugegen. „Dank dir ist diese Schule ein solch toller Ort geworden“, sagte Geschwind. Zudem bleibe ihr ein Satz von Dagmar Wertenbruch haften, den sie nach der Flutkatastrophe gesagt habe: „Vergessen Sie die Menschen der Region nicht.“

Ein Apfelbaum im Schulgarten

Zu denen zählen eben auch die Schülerinnen und Schüler, die für Dagmar Wertenbruch „das Salz in der Schulsuppe sind“. „Und ich liebe Salz“, so die Schulleiterin mit einem Lächeln. Im Gegenzug wurde sie nicht nur mit tollen schulischen und außerschulischen Leistungen beschenkt, sondern auch mit schönen Momenten. Während der Verabschiedungsfeier sorgten dafür neben Rihanna-Interpretin Anisa Latifi auch die Schülerinnen der Tanz-AG mit einer Performance oder der DG-Kurs, der einerseits das Stück „Der Apfelbaum“ aufführte und andererseits der scheidenden Schulleiterin einen Apfelbaum im Schulgarten schenkte.

Und neben Schülerinnen und Schülern und dem gesamten Schulteam braucht es für eine gute Schule auch ein verlässliches und engagiertes Kollegium, das während der Abschiedsfeier zudem seine Kreativität unter Beweis stellte. So sorgte Richard Schäfer als Dagmar-Wertenbruch-Double im Zusammenspiel mit Ehemann Joachim Wertenbruch und dem Jahrgangsteam 8 für einige Lacher im Stück „Dagmar zur Schulgründung und zur Rentenzeit“. Die Lehrerband unterhielt das Publikum musikalisch und zum Abba-Medley, das Steffen Paffrath am Klavier intonierte, sang ein stattlicher und wohlklingender Lehrer-Chor. Neben Sandra Köhn, die die Begrüßung übernommen hatte, führten die Moderatoren Astrid Kolbeck und Leonhard Klein durch das Programm.

Bei Wertenbruch-Awards abgeräumt

Die konnten unter anderem noch die Wertenbruch-Awards ankündigen, bei denen die immer bestens gekleidete Dagmar Wertenbruch die Preise in den Kategorien „Berufskleidung“, „Problemlösemittel“ und „Der Laden muss laufen“ sowie für das Lebenswerk abräumte. Einer der Höhepunkte des Nachmittags war sicherlich der Überraschungs-Auftritt von Stephan Brings. In seinem kurzen Gastspiel fasste er die Feier und die neun Jahre als Schulleiterin symbolisch kurz und knapp zusammen als „superjeile Zick“.

Text: Ronald Larmann, pp/Agentur ProfiPress
Fotos: pp/Agentur ProfiPress

Den Elternbrief zum Abschied von Frau Wertenbruch finden Sie hier.