Polenfahrt 2024
Vom 9. bis 14. Juni 2024 fand erneut unser Jugendaustausch mit unserer Partnerstadt Skarszewy in Polen statt, an dem 20 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 und 8 teilnahmen. Die Vorfreude auf dieses Abenteuer war bei vielen Teilnehmenden bereits im Vorfeld zu spüren: die erste Flugreise, der erste „Urlaub“ überhaupt, das erste Mal im Ausland, die erste Reise mit anderen Jugendlichen…
Die Lehrkräfte Frau Els und Herr Wloka (der auch als Dolmetscher fungierte) begleiteten den Austausch zusammen mit Frau Sommer und Frau Schulte vom Freundeskreis Mechernich-Skarszewy e.V., durch den diese Fahrten jedes Jahr ermöglicht werden. Herr Wloka hat einen umfangreichen Reisebericht verfasst:
Die Reise begann am Sonntag, dem 9. Juni, am Düsseldorfer Flughafen, von wo aus wir nach Danzig flogen. Die erste Überraschung war bereits das Treffen mit dem deutschen Musiker Heino an den Sicherheitskontrollen. Nach der Ankunft in Danzig wurden wir mit einem Bus nach Borówno gefahren, einem kleinen Naherholungsgebiet bei Skarszewy. Dort bezogen wir mehrere Häuser, die jeweils mit eigenem Bad und Küche ausgestattet waren und in die wir in Kleingruppen einziehen konnten. Die örtlichen Betreuer zeigten uns die Umgebung und die Essensmöglichkeiten.
Kurz darauf kamen die polnischen Kinder, um uns zu empfangen. Die anfängliche Distanz hielt nur kurz, sodass man schnell miteinander kommunizierte – ob auf Englisch, mit Händen und Füßen oder mit einem Übersetzer am Handy. Ein eigener Beachvolleyballplatz und die Möglichkeit, gemeinsam zu spielen, lösten jegliche Hemmschwellen. Eine Kennenlernrunde, gemeinsame Spiele und der Blick auf den See reichten aus, um den Jugendaustausch in Gang zu bringen und Kontaktdaten auszutauschen.
Am Montag gingen wir zum Rathaus und wurden vom Bürgermeister empfangen. Nach einem Stopp in einem „Kantor“, einer Geldwechselstube, gingen wir zurück und nutzten unser Erholungszentrum voll aus: Tretbootfahren, Kletterparcours, Beachvolleyball und Eis essen. Für ein gemeinsames Mittagessen und Kuchen war gesorgt. Der Tag bestand aus stundenlangem Spaß, bei dem man sich kennenlernen und eine/n Austauschpartner/in auswählen konnte. Dabei wurde auch besprochen, was am nächsten Tag geplant ist.
Am nächsten Tag begann der Haupt-Tag des Jugendaustausches: der Tag in den Familien! Die Jugendlichen wurden von ihren Austauschkindern abgeholt und verbrachten den Tag individuell in kleineren Gruppen, damit sich niemand allein fühlt. Es gab Besuche in einem Wasserpark, einem Trampolinpark, einem Zoo, einem Lokomotivmuseum, sowie eine Bootsfahrt auf einem See. Bei den Familien zu Hause wurde z.B. gegrillt, Tennis oder Brettspiele gespielt. Für alle war es ein besonderes Erlebnis, und am Abend gab es viel zu erzählen. Die Betreuer besuchten in dieser Zeit die Burg Malbork (Marienburg), die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde.
Am Mittwoch fuhren wir nach Danzig und besichtigten die Stadt bei einer Führung. Anschließend hatten alle Zeit zur freien Verfügung, um zu essen, die Stadt weiter zu erkunden oder zu shoppen. Am Nachmittag besuchten wir die Westerplatte und ihr Denkmal. Nach der Rückfahrt, dem Abschied der polnischen Kinder und etwas Erholungszeit organisierte der örtliche Schützenverein ein Turnier, bei dem alle, die wollten, mit einem Luftgewehr schießen konnten. Am Ende wurde sogar unsere Schützenkönigin gekürt.
Am Donnerstag stand eine Kajaktour auf dem Programm. In Zweiergruppen und begleitet von Rettungsschwimmern fuhren wir den Fluss Wda ca. 10 km entlang und genossen die schöne Natur. Zum Abschluss gab es ein Mittagessen in einem Indianerdorf, in dem wir viel über die Lebensweise der nordamerikanischen Indianer lernten. Zurück in Borówno und nach einem Abendessen rundete ein Spaziergang um den See den letzten Abend ab.
Am letzten Tag, Freitag, besuchten wir die Schulen unserer polnischen Jugendlichen und erhielten neben einem Mittagessen zahlreiche Gastgeschenke. Ebenso besuchten wir das Kulturzentrum, das den Jugendaustausch organisiert hat, und hatten Zeit, in Skarszewy einzukaufen, bevor es zurück zum Flughafen und nach Hause ging.
Die Reise war für alle eine besondere Erfahrung, und jeder konnte die polnische Gastfreundschaft erleben. Neben den drei Mahlzeiten am Tag gab es fast täglich noch ein Lunchpaket, das auf Essenswünsche abgestimmt war. Übriggebliebene Brötchen sowie Belag vom Frühstück konnten am Abend gegessen werden. Zudem gab es genügend Wasser und Süßigkeiten für alle.
Die Reise hat viele Erwartungen übertroffen und wurde durch die motivierten Jugendlichen, die Gastgeber und unsere Organisatoren zu etwas Besonderem. Dass die deutsche Nationalmannschaft am letzten Abend ihr Eröffnungsspiel der EM 2024 haushoch gewann, setzte dem Ganzen die Krone auf.
Nun bleibt die Ankunft unserer polnischen Freunde in ca. einem Jahr zu erwarten und ein Programm zu planen, das alle ebenso glücklich machen wird. Der Jugendaustausch wird hoffentlich ein ebenso großartiger Erfolg wie das, was wir im Juni 2024 erleben durften.